Unsere Konfliktkultur-Woche findet jedes Jahr statt.
Drei Stunden lang an drei Tagen hintereinander befassen wir uns in allen Klassen mit Themen zur Konfliktkultur. Wenn das nämlich alle Menschen an unserer Schule machen, die Erwachsenen und die Jüngeren, dann kennt hier jeder die Schulregeln und jeder weiß, wie wir miteinander umgehen möchten. Außerdem hilft so jeder mit, dass wir eine gemeinsame Streitkultur entwickeln. Alle wissen dann, wie wir bei Streit und Wut oder Problemen miteinander umgehen und wie wir gute Lösungen finden, ohne uns zu verletzen.
„Wir haben in der Konfliktkultur-Woche eine Vielzahl von Dingen gemacht. Zum Beispiel haben wir über die Konflikte auf dem Schulhof gesprochen. Oder über den Klassenrat, was wir noch verbessern könnten. Und wir haben über den Krieg im Nahen Osten gesprochen oder auch über den Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Auch über die Konflikte auf der Klassenfahrt haben wir gesprochen und konnten auch einige lösen.“ – Stimme der Klasse 4
„Wut kommt und Wut geht. Aber wann eigentlich und wie? Das haben wir in unserer Klasse besprochen. Wir haben einen Wut-Würfel gebastelt mit verschiedenen Situationen drauf, wann man wütend ist. -Andere Sachen- machen -andere Menschen- wütend, das ist auch bei uns in unserer Klasse so. Wenn wir uns gut kennen und darüber reden, können wir darauf achten, dass wir uns nicht wütend machen.“ – Stimme der Klasse 4
Damit wir die Drei-Finger-Regel gut lernen („1. Was ist passiert? 2. Warum stört es mich? 3. Was wünsche ich mir nun vom anderen?“), war unsere Schulsozialarbeiterin in einigen Klassen mit einem Riesen-Kürbis unterwegs. Zwei echte Nacktschnecken, Roswitha und Franz, hatten ihr nämlich „etwas angetan“. Dicke Löcher hatten die beiden Nacktschnecken in ihren selbstgezogenen Kürbis gefressen. Dabei hatte sie ihn doch so lange gepflegt und gegossen! Kein Kind wollte, dass sie nun böse auf die beiden Schnecken ist. Sie sollte sie auf gar keinen Fall dem Hahn Horst geben, statt dessen wollten die Kinder eine Schnecken-Schutz-Station aufbauen an einem sicheren Ort, alle sollten sich beruhigen und den Kürbis den Schnecken zum Fressen überlassen.
Nach vorne sehen. Friedlich. Gemeinsam. Nicht „ausrasten“, nicht „rumschreien“. Gewaltfrei. Das war der Wunsch aller Kinder.
Geprustet wurde dennoch, als der Riesenkürbis in einer Klasse plötzlich „platzte“: „arme Schulsozialarbeiterin“ - „böse Schnecken“ :)
Anhand von Bildmaterial passend zu Schulgeschehen übten alle Kinder die Drei- Finger-Regel. Echte Mickey-Maus-Pflaster klebten die Kinder auf selbstgebastelte Herzen als Erinnerung daran, dass wir weder hier an unserer Schule, noch irgendwo die „Herzen anderer Menschen verletzen“ möchten.
Für die Ausbildung als Streitschlichter konnten sich die 3. Klassen bewerben. Eine Bewerbung darf hier im Einvernehmen mit dem Kind veröffentlicht werden:
Ich will helfen
Ich will helfen, wenn Kinder traurig sind oder Streit haben und wenn es Kindern schlecht geht. Ich will nett und mutig sein, damit ich den Kindern zeigen kann, dass nicht nur wir Helden sind – dass alle Helden sind! Wir haben alle ein Herz und da ist mal Angst, Mut, Traurigkeit oder ein großes Monster, aber wir müssen allen zeigen, die uns fallen sehen wollen, dass wir fliegen können!
I. Kostic